Historie der Christuskirche in Maxdorf

1819: Entstehung der protestantischen Gemeinde Maxdorf.

17. März 1827: Der Bürgermeister-Adjunkt (Beigeordnete) und Schullehrer Pfarr richtet an die Kreisregierung in Speyer, die „untertänige Bitte um Erbauung eines gemeinschaftlichen Betsaales für Katholiken und Protestanten in ihrer Gemeinde“.

7. Juni 1829: Adjunkt und Schullehrer Pfarr überreicht anlässlich der triumphal inszenierten Reise des bayerischen Königs Ludwig 1. in die Pfalz persönlich dem Monarchen eine Bittschrift, ohne Erfolg.

Januar 1836: Die Gemeinde Maxdorf wendet sich mit der Bitte um die Ausschreibung einer ganz Bayern umfassenden Kirchenkollekte wiederum direkt an den König.

1891: Die Protestantische Kirchengemeinde Lambsheim gründet einen Kirchenbauverein für Maxdorf mit Pfarrer Hust von Lambsheim an der Spitze.

Seit 1894 konnten für das Kirchenbauprojekt fakultative Staatszuschüsse gewährt werden. Am 6. Dezember 1898 war auch die Errichtung eines ständigen Vikariats in Maxdorf vom Ministerium genehmigt worden.

31.05.1896: Auf Wunsch des Kirchenbauvereins stimmt der Gemeinderat zu, zwei in Gemeindeeigentum befindliche, durch eine Straße getrennte Bauplätze westlich der Lambsheimer Straße der Kirche unentgeltlich zu überlassen.

01.01.1899: Das protestantische Konsistorium der Pfalz besetzt das neue Amt mit dem Pfarramtskandidaten Wilhelm Theisinger.

1910-1913: Dem Kirchenbauverein war es gelungen, aus verschiedenen Quellen bis 1910 insgesamt 67 000 Mark zusammenzubringen. Der für den Bau einer Kirche und eines Pfarrhauses eingeholte Kostenvoranschlag belief sich auf 90 000 Mark.

Das Presbyterium beschließt angesichts der bisher erfahrenen Spendenbereitschaft, das Vorhaben in Angriff zu nehmen. Mit der Ausarbeitung der Pläne für die Kirche und das Pfarrhaus werden Regierungsbaumeister Grießhuber, Ludwigshafen am Rhein, und Professor Heinrich Henes, Stuttgart, beauftragt. Nach Vorlage der mehrmals überarbeiteten Pläne wird letzterem seitens des Presbyteriums mit Vertrag vom 28.01.1911 die Bauleitung übertragen. Die amtlichen Genehmigungen der Kreisregierung Speyer vom 17.06.1910, des protestantischen Konsistoriums Speyer vom 20.06.1910 und des Prinzregenten Luitpold vom 30.06.1910 lagen inzwischen vor. Als Baubeginn für das Kirchengebäude wird der 01.03.1912, als Abschluss der Maßnahmen der 31.12.1912 vorgesehen. Eine Reihe unvorhersehbarer Schwierigkeiten verzögert das Vorhaben, so dass man erst im Oktober 1913 mit dem Bau des Pfarrhauses beginnen kann. Dieses kann noch während des Ersten Weltkrieges fertiggestellt und 1917 eingeweiht werden.

22.03.1914: Die feierliche Grundsteinlegung der neuen Kirche findet statt. Architekt Prof. Heinrich Henes, Stuttgart, fertigt die Pläne, die Firma Wallrab aus Oggersheim führt den neugotischen Bau mit seinem spitzen Turm aus, der Maxdorfer Bürger Ludwig Guhmann fungiert als 1. Polier und Bauleiter.

Im Spätjahr 1914 müssen die Arbeiten, kriegsbedingt wegen fehlender qualifizierter Arbeitskräfte, für fast drei Jahre ausgesetzt werden. Die Kirche kann erst zu Beginn des Jahres 1921 fertig gestellt werden. Die Einweihung des neuen Gotteshauses findet am 27.02.1921 statt. Nach einer feierlichen Abschiedsfeier vom Betsaal im Schulhaus bewegt sich ein langer Zug von Kirchenmitgliedern und Gästen zur neuen Kirche, um ihrer Weihe und Indienstnahme beizuwohnen.

1972: In der Amtszeit von Pfarrer Renner (1956 – 1981) wird eine neue Orgel erworben. Die Spendenfreudigkeit der Gemeindemitglieder ist groß, auch der Kirchenchor leistet einen beachtlichen finanziellen Beitrag.

1990/91: Innenrenovierung der Kirche mit Stuck- und Malerarbeiten. 

2005: Die ca.120 Jahre alte Christusfigur „Guter Hirte“ wird mit einer Spende restauriert und im Eingangsbereich aufgestellt.

2020: Renovierung außen und innen. 

2021: Zum 100-jährigen Jubiläum erstrahlt die Kirche in neuem Glanz. 

 

Interessantes zum Geläut

1914: Kauf der ersten drei Glocken.

1917: Die kleine und die große Glocke müssen für Rüstungszwecke der Wehrmacht übergeben werden. Zur Kirchweihe 1921 läutet nur die mittlere Glocke.

1928: Das Geläut wird durch zwei neue Glocken ergänzt.

1942: Wieder werden die zwei großen Glocken ausgebaut und für die Kriegsrüstung verhüttet.

01.04.1952: Die Kirchengemeinde erhält ein komplett neues Geläut aus Bochumer Gussstahl. Die Gemeindemitglieder spenden eine große Summe für ihren Kauf. Die Glocken holt die Maxdorfer Familie Paul Löcher in Bochum ab. Das neue Glockenensemble ist das größte und schwerste der insgesamt drei Geläute, welche die Kirche bisher hatte, ohne Zweifel aber auch das klangschönste.

Die drei Glocken tragen die Inschriften:

e'- Glocke: „Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden“

g'- Glocke· „Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen"

a'- Glocke: „Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen“

Diese neuen Glocken wurden - wie alle Vorgängerglocken - von Hand bedient, erst Ende 1954 beschafft man elektrische Läute-Maschinen.

Quellen: Die Informationen wurden weitgehend folgenden Schriften entnommen:

  • „Die Maxdorfer Ortsgeschichte“ Ausgabe 2006 von Walter Sattel
  • „Die Protestantische Kirche in Maxdorf“ von Clemens Jöckle aus dem Heimatjahrbuch Band 18 des Landkreises Ludwigshafen
  • „50 Jahre Ortsgemeinde Maxdorf 1952 – 2002“

Autor: Friedbert Jutzi – Mitglied Förderverein Christuskirche.

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